Einen eher seltenen Einsatz müssten die Bodenburger Einsatzkräfte am 10.07.2009 als des Gefahrgutzuges des Brandschutzabschnittes Ost absolvieren. Um 04.10 Uhr weckten die Meldeempfänger die Kameraden und mit 9 Atemschutz-Kräften rückte das LF 10/6 um 04.15 Uhr mit dem TroLA 250 auf die A 7 in den Bereich der Auffahrt Bockenem aus.

Zunächst galt es den angegebenen Sammelplatz auf der A 7 Fahrtrichtung Nord in Höhe der Ortschaft Bornum anzufahren. Dort wurde ein Teil der Kräfte des Gefahrgutzuges gesammelt und in Bereitstellung geschickt.

Die Ortsfeuerwehren Bockenem und Bornum waren zu diesem Zeitpunkt bereits seit ca. 03.15 Uhr an der Einsatzstelle mit Rettungsarbeiten für einen eingeklemmten LKW-Fahrer und ersten Erkundungs- und Sicherungsmaßnahmen beschäftigt.

Ebenso waren die Einsatzkräfte des Gefahrgutzuges aus der Gemeinde Holle bereits mit dem Aufbau einer Dekontaminationsstelle beschäftigt um einen schnellen Einsatz der Kräfte unter Chemikalienschutzanzügen (CSA) zu ermöglichen.

Insgesamt waren an der Unfallstelle 4 LKW an einem Stauende in einem Unfall verwickelt. Dieser entstand infolge eines LKW-Brandes ca. 5 Kilometer weiter nördlich. Diesen bekämpften die Feuerwehren Bockenem und Bornum bereits seit ca. 01.30 Uhr. Direkt bei Einsatzende an der ersten Einsatzstelle wurden beide Feuerwehren weiter zur Einsatzstelle mit den eingeklemmten LKW-Fahrer von der FEL geschickt.

Der Unfallverursachende letzte LKW, in dessen Führerhaus der Fahrer eingeklemmt war, hatte Gefahrgut in Stückgutform geladen.

Fahrerhaus des letzten LKW, in dem der Fahrer eingeklemmt war.

Die Analyse der Lagepapiere durch die Einsatzleitung, die in den Händen des Bockenemer Stadtbrandmeisters Alfred Schneider lag, gestaltete sich nicht einfach. Unterstützt wurde er hierbei von der Besatzung des ELW Bad Salzdetfurth. Mehrere Gebinde mit Gefahrgut waren geladen. Als größter Posten erwies sich ein Stoff mit 2.200 kg Gewicht. Im vorderen Teil des Sattelzuges konnte man deutlich von der Ladefläche tropfende Flüssigkeit erkennen. Mit Mulden wurde dies zu gut es ging aufgefangen. Zunächst einmal wurde davon ausgegangen, dass es sich hierbei um Gefahrgut handeln kann und für die Einsatzkräfte zur Erkundung der Ladefläche wurden CSA befohlen.

 

Einsatzkräfte des Gefahrgutzuges Ost an der Absperrgrenze

Als Absperrgrenze wurde gemäß den Hinweisen aus den Ladepapieren 50 Meter angewiesen. Insofern erwies sich die durch die Polizei bereits zu Einsatzbeginn vorgenommene Vollsperrung für beide Richtungen der A 7 auch als notwendig.

In mühevoller Kleinarbeit wurde das Ladegut abgeladen und parallel von einem Bergungsunternehmen die anderen Unfallbeteiligten LKW entfernt. Nach einiger Zeit stießen die Einsatzkräfte dann auf einen 1000 Liter Behälter, der infolge der Stauchung beim Aufprall im Domdeckelbereich geringe Mengen Flüssigkeit verlor. Mittlerweile war ermittelt worden, dass es sich hierbei um Holzschutzfarbe handelte und die Gefahr geringer einzustufen war. Insofern arbeiteten die Einsatzkräfte dann mit leichten Schutzanzügen und Atemschutz.

 

Entladearbeiten zur Feststellung des Schadensumfanges

Um eine ausreichende Anzahl von leichten Schutzanzügen zu haben (Einwegartikel) wurde der ABC-Zug des Landkreises gebeten, diese an die Einsatzstelle zu liefern. Ebenso ergab sich die Notwendigkeit weitere Atemschutzkräfte anzufordern, diese stellten die Ortsfeuerwehren Werder, Schlewecke und Volkersheim aus der Stadt Bockenem. So war es möglich, für unvorhersehbares CSA-Kräfte des Gefahrgutzuges weiterhin in Bereitstellung zu halten. Nachdem aber keine weiteren beschädigten Gebinde auftauchten, konnte die Einsatzstelle gegen 09.00 Uhr an die Polizei und die Bergungsunternehmen übergeben werden. Für die eingesetzten Kräfte der Feuerwehren ging eine lange Nacht um ca. 10.00 Uhr in den Standorten zu Ende.

Das Bodenburger LF 10/6 auf der A 7, CSA-Träger bei der Vorbereitung

 

Wieder einmal bewies sich die Wichtigkeit eines speziell ausgebildeten Zuges für derartige Einsatzlagen, die mit hoher Routine und geordnet abgearbeitet werden konnte. Für die Bevölkerung bestand keinerlei Gefahr.

 

Im Einsatz waren: FF Bockenem, Bornum, Schlewecke, Werder, Volkersheim

Gefahrgutzug OST FF Söhre, Bad Salzdetfurth, Sottrum, Holle,
Derneburg

FF Bodenburg LF 10/6 Stärke 1/8

PKW stv. BAL Stärke 1/0/0

FTZ Groß Düngen RW 2, GW-G, GW-A, SWW

ABC-Zug

KBM

(alle ohne Stärke)

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