25 Stunden im Einsatz –
Übung der Kreisfeuerwehrbereitschaft 3 an der Elbe
Gorleben/Trebel/Schnackenburg
Für 25 Stunden trafen sich die Einsatzkräfte der Kreisfeuerwehrbereitschaft 3, um eine groß angelegte Übung im Landkreis Lüchow-Dannenberg an der Elbe zu absolvieren. Erste Kontakte zu den dortigen Feuerwehren hatte die Hildesheimer Kreisfeuerwehrbereitschaft bereits beim Hochwassereinsatz 2002 in Lüchow geknüpft.
Zu beginn galt es die Fahrzeuge aus dem Landkreis Hildesheim nach Gorleben im Konvoi zuführen. Hierbei gab es verschiedene Einlagen, wie Kolonnenfahrt auf der Autobahn oder Orientierung ohne Kartenmaterial im Landkreis Salzwedel/Sachsen-Anhalt zu üben.
Nachdem Eintreffen in Gorleben galt es, dass vom Versorgungszug des Landkreises Hildesheim unter Leitung von Matthias Bellgardt vorbereitete Essen um 23 Uhr zu sich zu nehmen. Eine kurze Nachtruhe in der Mehrzweckhalle auf Feldbetten schloss sich hieran an. An diesem Abend erfuhr auch der Zugführer des 2. Zuges eine Beförderung, Volker Thüne aus Bültum trägt nun den Dienstgrad Brandmeister. Die Beförderung hat er sich durch die langjährige kompetente Führung des Zuges erarbeitet.
Rauchschwaden über einer Lagerhalle eines Landhandels in Trebel, erwartete dann am Samstag dem 17.10.09, um 08:00 Uhr die Einsatzkräfte der FB 3. Die Ortsfeuerwehr Trebel war bereits im Einsatz und erwartete dringende Hilfe der Einsatzkräfte aus dem Landkreis Hildesheim. Am Einsatzort in Trebel hatten die Einsatzkräfte dann einen in der Lagerhalle brennenden Gabelstapler zu löschen und zwei in der Halle vermisste Personen aufzufinden. Gleichzeitig musste eine Person gerettet werden, die auf der Flucht vor den Flammen unter einem umgestürzten Anhänger eingeklemmt war.
Anhänger:
Einsatzkräfte des 4.Zuges der Kreisfeuerwehrbereitschaft 3 aus Hildesheim bereiten die Rettung der unter einem Anhänger eingeklemmten Person vor.
Während der Übung ist dann die Lage verschärft worden. Das Feuer aus der Lagerhalle hatte sich durch das Dach der Lagerhalle gefressen und Flugfeuer hatte einen angrenzenden Wald in Flammen gesetzt. Dieses Szenario ist durch die Entzündung eines großen stark rauchenden „Echtfeuers“ eingeleitet worden. Für Bereitschaftsführer Mathias Mörke galt es, seine 130 Einsatzkräfte schnell und gezielt einzusetzen. Besondere Schwierigkeiten bereitete das für die Brandbekämpfung nötige Löschwasser. Da es am Einsatzort keine Hydranten und nur einen unzureichend funktionierenden Rohrbrunnen gab, musste das Wasser zum Einen von einem ca. 800 Meter weit entfernten Rohrbrunnen und zum Zweiten aus einem ca. 350 Meter weit entfernten Hydranten herangeschafft werden.
Die Schlauchleitung von dem weit entfernten Rohrbrunnen war, Dank des zur Verfügung stehenden SW 2000, schnell verlegt, bei der Wasserförderung hakte es dann aber, weil eine der eingesetzten Pumpen nicht richtig funktionierte. Aber auch dieses Problem ist schnell gelöst worden und so stand dann nach einer „annehmbaren“ Zeit ausreichend Löschwasser zur Verfügung. Bereitschaftsführer Mathias Mörke zeigte sich mit dem Verlauf der Übung zufrieden.
Nach Beendigung der Übung in Trebel war aber noch nicht Schluss für die Einsatzkräfte. Ein Hilferuf der Feuerwehr Schnackenburg erreichte die Hildesheimer Kreisfeuerwehrbereitschaft während des Rückbaus in Trebel und eröffnete das zweite Übungsszenario. Im Schnackenburger Hafen war ein dort liegendes Arbeitsschiff in Brand geraten und eine unbekannte Anzahl von Personen war unter Deck von Feuer und Rauch eingeschlossen.
Arbeitsschiff:
Gesamtperspektive der Schadensstelle im Hafen Schnackenburg. Arbeitsboot mit Einsatzkräften aus Hildesheim bei der Menschenrettung und Brandbekämpfung.
Weiterhin waren an Deck zwei Personen unter einer Last eingeklemmt. Besonders schwierig war bei dieser Übung der Einsatz der Kräfte und der Einsatzgeräte, weil diese nur mit den Booten der Feuerwehren Gartow und Gorleben zum Einsatzort übergesetzt werden konnten.
Übersetzen Boot:
Einsatzkräfte, wie hier die Atemschutzgeräteträger, und Einsatzmaterial konnten nur mit Hilfe von Booten zum Einsatzort gebracht werden. Eine ganz neue Erfahrung für einige Einsatzkräfte.
Bei der Menschenrettung und Brandbekämpfung unter Deck hatten es die Einsatzkräfte dann mit einer besonderen Gefahr bei der Schiffsbrandbekämpfung zu tun, der besonderen Enge des Einsatzraumes. Bei nur ca. 60 cm Deckenhöhe und einem von Stahlprofilen durchzogenen, stark verqualmten Raum mussten zwei Personen gefunden und die Brandbekämpfung eingeleitet werden. Aber auch diese ungewohnte Lage ist von den Einsatzkräften schnell und professionell abgearbeitet worden. Weil „Zeugen“ gesehen hatten, dass eine Person vom Schiff an Land geschwommen ist und deren Verbleib nicht sicher geklärt werden konnte, kam der Suchhund der Feuerwehr Gorleben zum Einsatz, der die Umgebung nach der „vermissten“ Person absuchte.
Verladen Kai:
Die Geräte und Einsatzkräfte werden am Kai im Hafen Schnackenburg mit Botten örtlicher Feuerwehren zur Schadensstelle übergesetzt.
Als Übungsleiter fungierte Lüchow-Dannenbergs stellv. Kreisfeuerwehr-bereitschaftsführer Volker Treichel von der Feuerwehr Dannenberg. Mehrere kritische Beobachter aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg nahmen die gute Übungsleistung der Hildesheimer Feuerwehrbereitschaft 3 zur Kenntnis. Aus dem Landkreis Hildesheim hatte sich der Leiter des Fachdienstes Notfallmanagement, Torsten Köhler, und der Brandabschnittsleiter Alexander Bilek eigens auf den weiten Weg gemacht, um die Übung aus nächster Nähe zu beobachten.
Nach erfolgreicher Übung waren die Kräfte erschöpft nach 25 Stunden wieder in den heimatlichen Standorten im Landkreis Hildesheim. Erfreulicherweise zeigten sich auch die eingesetzten Fahrzeuge standfest und es kam zu keinen Ausfällen. Dies ist sicher auch auf die in den letzten Jahren merkliche Erneuerung der Fahrzeuge der Bereitschaft zurückzuführen. So nahmen an dieser Übung erstmals das neue HLF 20/16 der Ortsfeuerwehr Grasdorf und das neue LF 10/6 der Ortsfeuerwehr Bodenburg teil.
Gez. Mathias Mörke, Bereitschaftsführer
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